ZUKUNFTSKONFERENZ KREMS

Am 26. 3. 2010 wurde die 5.Zukunftskonferenz Krems von Bundespräsident Dr.Heinz Fischer eröffnet. Dr. Klaus Renoldner referierte über "Mobilität, Nachhaltigkeit und Gesundheit".

Zukunftskonferenz Krems, MOBILITY - Workshop, Klaus Renoldner im Gespräch mit der Kremser Bürgermeisterin Inge Rinke

In seinem Vortrag "Mobilität der Zukunft aus ärztlicher Sicht - Erfahrungen und Statements zu Klimawandel, Nachhaltigkeit und Gesundheit" erläuterte der Referent zunächst die wissenschaftlichen Grundlagen von Nachhaltigkeit an den Beispielen des Kohlenstoff- und des Wasserkreislaufs. Mit zahlreichen Daten aus UN-Dokumenten und aus eigenen Untersuchungen und Experimenten erklärte er Zusammenhänge des kontinuierlichen atmosphärischen Anstiegs von Kohlendioxid, Methan und Lachgas sowie  des Wasserhaushalts mit der Lebensweise der Menschen.

Das besondere Interesse galt der Mobilität, die in den Industrieländern Ursache für fast die Hälfte der Treibhausgasemissionen ist. In den vom Umweltbundesamt angegebenen 28% der CO2-Emissionen sind nämlich weder die industriellen Emissionen der Autoproduktion samt Vorprozessen, noch die der Erdölförderung und Raffinerie, noch die aus der Produktion und Anwendung von Stahl und Beton des Autobahn-, Brücken- und Strassensystems  und dessen Instandhaltung, noch die Lachgasproduktion durch Stickstoffverbrennung enthalten.

Allein die Direktemissionen aus Mobilität sind in Österreich seit 1990 um 61% angestiegen, und  da sind die Emissionen aus internationalen Flügen nicht enthalten, da nicht im Kyoto-Protokoll berücksichtigt.

Angesichts der Tatsache, dass die Industrieländer ihre THG-Emissionen möglichst rasch auf ein Fünftel reduzieren müssen, ist der Verkehrssektor am meisten gefordert.

Und gerade hier sieht Renoldner auch die besten Chancen, wie er durch seine eigenen jahrelangen Experimente beweist und berechnet. Am Verkehrssektor kann durch Organisation und neue individuelle Logistiken die THG-Bildung enorm reduziert werden, dabei aber an Ausgaben gespart und Gesundheit gewonnen werden. Das ersparte Geld kann dann gezielt in Bereitstellung nachhaltiger Energie investiert werden (Prinzip der dreifachen Entlastung).

Im MOBILITY - Workshop am Nachmittag, zu dem sich auch die Kremser Bürgermeisterin gesellte, spielten die beiden Teams Mobilitätsbedürfnisse für Kremser Bürger durch und bewiesen Kreativität: Reduzierung der Emissionen auf ein Fünftel bis ein Zehntel im Vergleich zum derzeit Üblichen ist möglich.

Daraus resultierte eine Anregung: Da sehr viele Kremser Bürger ihre täglichen Wege kreativ und gesund ohne eigenen PKW bewerkstelligen könnten und nur gelegentlich ein Auto bräuchten, sollte folgendes Modell eingerichtet werden:

Elektro-Leihautos für Kremser Bürger, unkompliziert, Aufladung mit Ökostrom. Die Benutzer zahlen eine Leihgebühr nach Zeit und Kilometer.

Bericht siehe  http://www.krems.gv.at/gemeindeamt/download/221059030_1.pdf  Seite 32 ff

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