Zusammenfassung der Ergebnisse der Feasibility- Studie zu einer breiteren Umsetzung des Triple Benefit Principle als Instrument der Energiewende in Industrieländern:
Das Konzept des „Triple Benefit Principle“ wurde vom Autor als ein Instrument zum Erreichen des persönlichen Energiewendepunktes entwickelt. Es basiert auf praktischen Erfahrungen in den Jahren 1996 bis 2011. (Erste Veröffentlichungen erfolgten 2006 und 2007) Die drei Prinzipien sind:
1)ein Lebensstil mit niedrigem Verbrauch fossiler Energie (low carbon life-style),insbesondere durch spezielles Management und Logistik im Bereich Mobilität
2)daraus resultierende Vorteile für die individuelle, lokale und globale Gesundheit.
3)Investition der dabei erzielten Ersparnisse in Bereitstellung erneuerbarer Energie oder weitere fossile Energie reduzierende Maßnahmen.
Auf diese Weise kann in wenigen Jahren der so genannte „individuelle Energiewendepunkt“ erreicht werden, das heißt der Moment, in dem die betreffende Person der Öffentlichkeit denselben Anteil an nachhaltiger Energie zur Verfügung stellen kann, der ihr als Anteil am Brutto-Inlandsenergieverbrauch an fossiler Energie zufällt. Die Studie befasst sich mit Möglichkeiten der Umsetzung des „Triple Benefit Principle“ in größerem Umfang.
1247 Personen, davon über 900 in Österreich lebende, aus allen Bevölkerungsschichten beantworteten einen speziell zugeschnittenen Online-Fragebogen. 82% der Befragten stimmen zu, dass das für die Energiewende nötige Kapital aus Ersparnissen durch Reduzierung fossilen Energieverbrauchs gewonnen werden soll. 71,7% sagen, dass sie selbst in diesem Sinn investieren wollen, 48,8% haben bereits Ersparnisse in diesem Sinn investiert, 10,43% investierten im letzten Jahr € 1000.- oder mehr. Während 48,75% meinen, es sei eher möglich Ersparnisse durch Veränderung im Mobilitätsverhalten zu erzielen, meinen 40,49% dies sei eher möglich durch Veränderung in anderem Konsum. 12,1% sprechen sich gegen die Idee nachhaltiger Investition von Ersparnissen aus.
Abgesehen von einem sehr hohen Interesse an Fragen der Energiewende konnten hohe Potentiale für weitere und gezielte Umsetzung des „Triple Benefit Principle“ identifiziert werden. Die Hypothese, dass Mobilität dabei eine Schlüsselrolle spielt, konnte bestätigt werden. Wohnen, Ernährung und übriger Konsum bilden weitere Potentiale. Bewusstsein, Motivation, Fertigkeiten und individuelles Management sind Schlüsselfaktoren. Auf Basis der Bewertung verschiedener möglicher Maßnahmen einer Energiewendepolitik einerseits und der erhobenen Potentiale für die Umsetzung des „Triple Benefit Principle“ in verschiedenen Schichten der Bevölkerung andererseits wurden vier verschiedene Szenarien berechnet und gezeichnet. Vorteile und Nachteile von „bottom-up“ und „top-down“ – Ansätzen werden diskutiert. Schließlich werden 10 Empfehlungen für eine Energiewendepolitik formuliert.